Die wundervolle Welt der Seide

Ahimsa Seide Bourette Seide Eri Seide Friedensseide Maulbeerseide Seide Tussah Seide Wildseide

Bei Seide kann man schnell den Überblick verlieren. Es gibt unheimlich viele Arten davon. Grob kann man die feine und glatte Maulbeerseide, die vor Allem aus Italien zu uns nach Deutschland kommt von der groben Wildseide unterscheiden, die meistens aus Indien importiert wird. Bei Kleidung greift man oft zur feineren Seide, die allerdings ein sehr tragisches Ende für die Raupen bedeutet, die samt Seidenkokons verkocht werden, um den endlos langen Faden ohne Schäden zu schöpfen. Die Länge des Fadens ist nicht zuletzt für die später so glatte und makellose Optik verantwortlich.

Wildseiden werden im Unterschied zur Maulbeerseide erst nach dem Schlüpfen der Falter verarbeitet. Das macht sie zur tierfreundlichen Alternative. Die Stoffe sind gröber und fester als die der Maulbeerseide und haben meistens eine noppige Oberfläche. Diese entsteht durch die kürzeren Fasern, die nachdem der Kokon durch das Schlüpfen des Falters aufgebrochen wird, gewonnen werden. Aber nicht jede Wildseide entsteht komplett tierfreundlich. Daher hat sich der Begriff der Ahimsa Seide etabliert. Ahimsa bedeutet in Hindi “gewaltfrei”. Es bezieht sich auf den friedlichen Prozess, bei dem kein Tier zu Leiden kommt.

Bourette Seide

Bei Raani arbeite ich gerne mit Bourette Seide, die sich absolut perfekt zur Fertigung von Etui Kleidern oder Röcken eignet. Bourette Seide entsteht durch die Restverarbeitung der kurzen Fäden und Kokonresten, die bei der Produktion von Maulbeerseide anfallen. Durch ihre grobe Textur verleiht sie dem fertigen Kleidungsstück einen besonderen Charakter und ähnelt dadurch auch stark Wildseidenarten. Es heißt, dass sie außerdem durch den verbleibenden Seidenleimanteil eine beruhigende Wirkung auf die Haut hat. Ich kaufe die Bourette Seiden im Stoffgroßhandel Buddeberg & Weck in Wuppertal ein.

Bourette Seide

Bei den Stolen, die ich durch meine Reisen in Indien aufspüre und die durch wundervolle HandwerkskünstlerInnen gefertigt werden, handelt es sich um größtenteils Wildseiden und Ahimsa Seiden.

Tussah Seide

Zum Einen gibt es da die Tussah Seide, die durch ihren natürlichen goldenen Faserton auffällt und am liebsten so wenig wie möglich gefärbt sein sollte, denn sie mag keine Farbe und deswegen müssen gefärbte Schals sehr vorsichtig gewaschen und aufbewahrt werden.
Die Tussah Schals in meinem Shop kommen von der indischen Designerin Neesha Amrish aus Chennai.

Tussah Seide

Eri Seide

Neben Tussah Seide ist Eri Seide aus dem nordöstlichen Staat Assam in Indien ebenfalls eine Friedensseide. Die Eri Raupen sind in Assam zu Hause. Das Wort Eri stammt von “era”, das auf assamesisch “Rizinus” bedeutet. Denn die Raupen ernähren sich ausschließlich von der Rizinuspflanze. Es können sowohl Schals als auch wunderschöne Kleidungsstücke aus diesem Edelstoff gefertigt werden. Die Schals, die ich verkaufe, habe ich bei der indischen Textildesignerin und Weberin Anannya von Yarnglory gefunden.
Diese Ahimsa Seide ist sehr weich und hat eine einzigartige Strukturoberfläche.

Eri Seide aus Assam

Ahimsa Seide

Und nicht zuletzt kann man auch tatsächlich die Maulbeerseide friedlich verarbeiten. Das hat der Experte der Handweberei Kusuma Rajaiah bewiesen, der sich das Patent der Ahimsa Seide behält. Er ist ein Pionier, der durch zahlreiche Experimente eine exportreife Seide hergestellt hat. Die Ikat Stolen in meinem Online Shop stammen von ihm.
 
Ahimsa Seide (Maulbeerseide)


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  • Pepito am

    Jan. ´21

    Ökologischer Fingerabdruck bei Kleidung /Langarmshirts für Herbst bis Frühling

    Bis 2020 habe ich sehr viele technische Funktionsshirts getragen für meinen Intensivsport Radfahren /2-3x wöchentlich / ± 2C°→20 C° und in der Freizeit Shirts aus natürlich guter Baumwolle, Hanf, Leinen, Modal, Viskose und Mischgewebe . Auch Dank Greta hatte ich seit 2018 ein Bewußtsein erlangt bzgl. des ökologischen Fingerabdrucks. So wie bei E-Autos wird auch bei der Bio-Baumwolle u.a. des Geldes wegen gelogen in Hinsicht zu dem besagten ökol. F-abdruck. Zufällig habe ich von Ahimsa Seide /peace silk /Friedensseide gehört, mich belesen, telefoniert, sprich, mich informiert. Nach dem Kauf von Kz-/Lg-armshirts folgte für mich ein austesten dieser Seide/ Shirts, die erst nach dem Schlüpfen der Spanner geerntet wird und wo ich leider nur eine Bezugsquelle fand. Es geht hier nicht um luxuriöse Shirts oder um Staatussymbole, sondern tatsächlich um Vermeidung/ Reduzierung von Nachteilen für meine Umwelt . Bisher ist bzgl. Kleidung Ahimsa Seide eine Lösung für mich, weil keine Tiere für die Produktion leiden, keine Chemikalien/ Gifte/ Nachteile für die Natur enstehen/ verwendet werden (pflanzl.Färbungen oder unbehandelt), jährliche Waschungen in der Anzahl nicht erwähnenswert sind, die Seide absolut weich und wie Wolle auch „selbstreinigend“ ist, was bedeuten soll, das sie, auf links gezogen gelüftet, nicht mehr nach Schweiß riecht. Das Lüften bedarf 1 Tag, nach Intensivsport 2 Tage. Dieses Lüften kann man monatelang wiederholen, was bei guter Wolle zeitlich nicht dermaßen funktioniert. Bei vernüftiger Handhabe ist ein solches Shirt nicht nur ein Jahrzehnt zu verwenden. Bei einer Entsorgung „könnte“ ich das Teil einfach in den Wald schmeißen, es würde verrotten ohne jegliche Nachteile . Das Shirt wärmt und reguliert die Feuchtigkeit (nimmt die meiste Feuchte aller Textilien auf) trotz das es so dünn/ leicht ist, wärmt auch bei Unterbrechung/ pausieren während des Intensivsports, man schwitzt nicht, aber es hat keinen luxuriösen Seidenglanz/es ist eher ohne Glanz. Stellt euch mal vor, jeder konsumiert diese Ahimsaseide, dann würde es nicht mehr für alle reichen und irgendwann würde diese dann wahrscheinlich auch konventionell produziert … .


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